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Sie will neue Kunstimpulse an der Nahe setzen. Sie will im neuen
Jahrtausend mit der neuen Künstlergeneration ein Künstlersymposion
am Naheufer initiieren. Sie will an der 150 jährigen Bildhauertradition
der Familie Cauer in Bad Kreuznach und an dem Bildhauersymposion,
das vor 25 Jahren das Künstlerteam Kubach - Wilmsen ins Leben gerufen
hat, anknüpfen.
Für die in Bad Kreuznach lebende Künstlerin Gudrun
Schuster haben die neuen Wirkungsmöglichkeiten der Kunst
im letzten Vierteljahrhundert den urbanen Raum verändert. Ortsspezifische
Interventionen fordern in sozialen Interaktionen die Auseinandersetzung
mit gewohnten visuellen Gegebenheiten. So wird der Raum Ort des
aktiven, kommunikativen Handelns des Subjekts.
Sieben KünstlerInnen aus Frankreich, Schweiz und Deutschland werden
vierzehn Tage lang im Kurpark in Bad Kreuznach während der Bauarbeiten
zum Hochwasserschutz ihre Exponate zum Thema "Wasser Fluss im überfluss"
öffentlich erstellen und präsentieren. Der Fluss, seit Urzeiten
Symbol des steten Wandels, vernetzt Dorf und Stadt, Land und Leute,
zeigt in seiner Überflutung die Grenzen unseres Handelns und fordert
fortwährend aufs neue den Aufbruch zu neuen Ufern.
Welche Impulse gehen für Gudrun Schuster von diesem Symposion aus?
"Das Symposion, das im schöpferischen Akt diesen Gestaltungsprozess
auf die "Straße" bringt, soll in Kooperation private und öffentliche
Lebens- und Kunsträume mischen, Informationen und Vorstellungen
austauschen, eben Kultur stattfinden lassen." Gerhard Lischka schreibt
in Kunst jetzt, Band 120, Seite 70, MANIFEST: ". . . Ja, es braucht
die Kraft der Kunst, um einen Umkehreffekt herbeizuführen, um den
Konsum der Bilder, Texte und Töne in den eigenen vier Wänden und
den Verkaufstempeln auch zur Wiedergewinnung des öffentlichen Lebens
nach außen zu verlagern und mit Phantasie Orte als Begegnungsstätten
zu gestalten. Nun aber nicht mehr wie ehemals im Zeichen der Politik,
sondern im Zeichen der Poetik, damit sich die Natur des Menschen
seiner symbolischen Möglichkeiten bewusst wird. . ."
Das Zweite internationale Künstlersymposion in Bad Kreuznach wird,
so Schuster, ein Denkraum sein, in dem die Suche nach Verknüpfungen
und Nahtstellen zu möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen
in ein Potential für kreative Gestaltung von Lebensqualitäten im
urbanen Rahmen zukünftiger Gesellschaft überfließt. Das Projekt
wird bis jetzt unterstützt vom Kultusministerium des Landes Rheinland-Pfalz,
der Stadtverwaltung Bad Kreuznach, Kultur-und Baudezernat, der Regionalinitiative
"Milder Westen", dem Kunstverein,...
Kristina Hammer, Journalistin
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